Mit dem Salonkommunismus wollen wir regelmäßige Selbstbildung in entspannter Atmosphäre ermöglichen und damit ein Grundlage für politische Arbeit in emanzipatorischer Absicht schaffen. Das ganze is nicht als Expert_innenrunde oder UniSeminar gedacht, sondern als eine gemütliche Gelegenheit für solidarische Streits und radikale Kritik. Gerne zu den einzelnen Veranstaltungen eigene Bücher und andere Materialien mitbringen!
Unsicherheit, Angst und Solidarität
Tag für Tag und seit Jahrhunderten zerstört der Kapitalismus Gesellschaftlichkeit, trennt uns Menschen voneinander, steht dem guten Leben im Weg. Seit geraumer Zeit produziert die kapitalistische Gesellschaft zudem Angst in beängstigendem Ausmaß: vor dem Abstieg, vor der Zukunft, vor dem Fremden, den Nachbar_innen, der Einsamkeit. Angst, Verunsicherung, Prekarisierung und Vereinzelung haben sich längst in sämtliche gesellschaftlichen Bereiche und Milieus ausgebreitet und stellen den Nährboden dar, auf dem reaktionäre Kräfte wachsen und gedeihen.
Mit einfachen Welterklärungen, chauvinistischen Gemeinschafts- und Identitätsangeboten haben neofaschistische Bewegungen und rechtspopulistische Parteien unter anderem deswegen Erfolg, weil sie damit auf die allgemeine Verunsicherung reagieren – reale Übervorteilung soll beibehalten werden. Die Rückkehr zu traditionellen Geschlechternormen ist davon genauso Ausdruck, wie die Beschwörung des Völkisch-Nationalen. Aber wir müssen uns auch an die eigene Nase fassen und den Wortführer_innen der Exklusion und Spaltung und der systematischen Verunsicherung mit einem glaubwürdigen emanzipatorischen Gegenentwurf widersprechen. Es ist an uns, den rechten Vormarsch und dessen Ausgangsbedingung, den kapitalistischen Normalzustand, zu stoppen.
Vor diesem Hintergrund wollen wir uns aus den jeweiligen Perspektiven unserer Arbeitskreise fragen: Wie kann unter den aktuellen Bedingungen allgemeiner Unsicherheit und Angst ein solches emanzipatorisches Projekt entstehen? Wie können wir damit anfangen, Solidarität in allen Bereichen der Gesellschaft zu stärken?
Sonntag, 26. März 2017, 15 Uhr
„Neu kämpfen lernen in den Städten – die Frage nach der sozialen Frage“
Vom AK Recht auf Stadt
Sonntag, 02. April 2017, 15 Uhr
„Haven’t we all been anxious for a very long time? – Feministische Positionen zu Prekarität und Unsicherheit“
Vom AK Queer-Feminismus
Sonntag, 09. April 2017, 15 Uhr
„Den völkischen Konsens brechen?“
Vom AK Antifa
Alle Veranstaltung finden im Wohnzimmer statt. Wer nicht weiß wo und was das ist, schreibt uns einfach eine Mail an pekari@riseup.net.
Und wer sich inhaltlich schon etwas für die Gesprächskreise einlesen möchte, der_dem sei dieser sehr inspirierende Text ans Herz gelegt (natürlich keine Voraussetzung zur Teilnahme): Analyse und Kritik – „Eine Maschine zur Bekämpfung der Unsicherheit“